Dr. Corina Toledo, Vorstandsvorsitzende frau-kunst-politik e. V.:
Wir sind der Überzeugung, dass über Ursache und Wirkung von weiblicher Genitalbeschneidung in der Öffentlichkeit in Deutschland dringend reflektiert und debattiert werden sollte, denn weibliche Genitalbeschneidung bzw. die zutiefst frauenfeindlichen Rituale und Praktiken tangieren uns alle!
Kunst und Kultur sind in unserem Verein die fundamentale Arbeitsgrundlage, um
über brisante, kritische Themen zu reflektieren.
Kunst verstehen wir als ein geeignetes Element Sprachbarrieren zu überwinden.
Warum ist es so wichtig, sich in Deutschland intensiv mit dieser Thematik zu befassen? Weil es in Deutschland sehr viele Frauen gibt, die von den grausamen und frauenfeindlichen Praktiken der weiblichen Genitalbeschneidung betroffen sind.
Und weil die Dunkelziffer leider noch sehr hoch ist. Auch in Deutschland sind die in den letzten Jahren zugewanderten Mädchen immer der latenten Gefahr ausgesetzt, genital verstümmelt zu werden, denn viele von ihnen kommen aus Ländern, in denen
FGM/C auch heute noch praktiziert wird.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UNICEF) leben weltweit ca. 230 Millionen beschnittene Mädchen und Frauen.
Ziel des Projektes: Ein zerstörtes Haus kennt keine Lust ist es, die Öffentlichkeit in Deutschland über die grausame Praxis der weiblichen Genitalbeschneidung (FGM/C) aufzuklären und zu sensibilisieren. Durch die Verbindung von Kunst und Aktivismus
will das Projekt einen Beitrag zur Bekämpfung von FGM/C in Deutschland und weltweit leisten.