Münchner Künstlerhaus, Lenbachplatz 8
Donnerstag, 16. Januar 2025 19.00 – 21.00 Uhr
Referentin: Dr. Eiman Tahir
Weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) und deren Auswirkungen auf Betroffene
Die aus dem Sudan stammende Frauenärztin Frau Dr. Eiman Tahir ist eine der wenigen Fachgynäkolog*innen in Deutschland, die sich mit den gravierenden Auswirkungen der Genital-beschneidung an Mädchen und Frauen auskennt. Sie hat sich in ihrem Studium darauf spezialisiert und wird Antworten aus ihren langjährigen Erfahrungen in ihrer eigenen Praxis geben.
Ca. 110.000 Mädchen und Frauen scheinen alleine in Deutschland von FGM/C betroffen zu sein. Die Betroffenen sind oft zutiefst traumatisiert und psychisch auffällig. Denn die Mädchen und Frauen haben ein Leben lang mit den körperlichen und seelischen Schmerzen zu kämpfen!
Mit einem Gewaltakt beginnt ihr Weg durchs Leben. Auferlegt durch die Community, die Eltern, die Verwandten. Die Mädchen müssen ihren individuellen Umgang finden mit dieser körperlichen und seelischen Verletzung klarzukommen, neben all den anderen Beanspruchungen des Frauwerdens. Meist sind sie bei der Aufarbeitung alleine, brauchen lange, bis Worte gefunden werden, es vorsichtig gewagt wird, darüber zu sprechen. Das Tabu ist stark und es zu brechen, braucht Mut und Menschen, die Zuhören. Das Trauma ist Teil ihres Wesens und formt ihren Blick auf die Welt. Das für sich lebbar zu machen, dazu braucht es eine unbändige Kraft. Die Überlebenden, mit denen ich gesprochen habe, sind starke, kluge, lebenslustige, schöne Frauen, die Mut machen. Ich bin so dankbar für diese Begegnungen.
Zuhören, darüber reden und Aufklärung werden helfen, dass diese Praktik nicht weitertradiert wird und den Mädchen ihr Körper in aller Fülle gehört.
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