Das Theaterstück ist inspiriert von Christine de Pizans bahnbrechendem Werk aus dem Jahr 1405 „Das Buch der Stadt der Frauen“. Die Autorin und erste Verlegerin, eine in Frankreich lebende Italienerin, versorgte damals als alleiner-ziehende Mutter eine große Familie. In ihrer Erzählung errich-tet sie mit Hilfe von Frauen, die im Laufe der Jahrhunderte einen Gegenentwurf zum damaligen Frauenbild gelebt hatten, eine Art utopische Stadt.
500 Jahre später: Christine ist wütend. Hatte sie nicht alles darangesetzt, die frauenfeindliche Handreichung für Männer im Umgang mit Frauen – den Rosenroman von Jean de Meun – zu verbannen und damit die uralten schrecklichen Rollenbilder? Natürlich gab es über die Jahrhunderte noch unzählige Großbaustellen in de Pizans Stadt, aber aktuell entdeckt sie tiefe Risse und Brüche im Mauerwerk.
Die Theaterdarstellerinnen, allesamt berufstätige Mütter, verhandeln auf sehr kreative Art mit ihrer Eigenproduktion, was sie als Frauen in einer Welt voller Herausforderungen mit Care-Arbeit, Beruf und Selbstoptimierung leisten und wie sie damit zurechtkommen.